2015
Rund 100 Personen kamen am 13.6.2015 zur Eröffnung des „Gartens der Vielfalt“. Dieser von der Lokalen Agenda 21 Falkensee initiierte Gedenkpark steht Bürgerinnen und Bürgern offen, die in Erinnerung an liebe Menschen und Ereignisse einen Baum pflanzen wollen. Mit Unterstützung des Grünflächenamts steht das Gelände an der Schönwalder Straße neben dem Friedhof von nun an für Pflanzungen zur Verfügung. Es ist heiß an diesem Samstagmittag. Das Thermometer zeigt 32°C, die Sonne scheint erbarmungslos. 15 „Waldzwerge“ wuseln aufgeregt zwischen Kuchenbüffet, Gästen und Bäumen hin und her. Endlich ist es 11h und die Kinder des Waldkindergartens stimmen unter Leitung von Hajo Berg-Rupprecht mit einer eigenen Gesangskomposition die Feierlichkeiten ein.
Gefeiert wird der „Garten der Vielfalt“, den Bürgermeister Heiko Müller offiziell eröffnet: „Wir freuen uns, dass es Stadtverwaltung und Lokaler Agenda 21 gelungen ist, aus einem Stück Wiese einen Gedenkpark zu gestalten, der in 20 Jahren hoffentlich ein kleines Wäldchen sein wird“.
Ursula Nonnemacher, Landtagsabgeordnete und Agenda-Mitglied der ersten Stunde ruft den Anwesenden den Beitrag, den Lokale Agenden weltweit leisten, um ihre Städte und Gemeinden nachhaltig und lebenswerter zu machen, noch einmal ins Bewusstsein. Ihr schließt sich Barbara Arwe an, Vorstandsmitglied der Lokalen Agenda 21, die des Verstorbenen Vorstandsmitglieds Dieter Baum gedenkt und die Arbeit der Agenda vorstellt.
Rund 70 Erwachsene und jede Menge „kleine“ Falkenseer und Berliner haben sich eingefunden, um Falkensees ersten Gedenkgarten einzuweihen. Die Frage, wessen hier gedacht werden soll, liegt im Ermessen der Bürger, die hier einen Baum oder einen Strauch pflanzen möchten. So vielfältig wie Menschen sind, so vielfältig sind auch ihre Anlässe, einen Baum zu pflanzen. Typische Ereignisse sind Geburt und Tod oder auch eine Hochzeit.
„Wir haben lange nach einem Park gesucht, wo wir für unseren Sohn einen Baum pflanzen können“. Der Sohn ist mittlerweile anderthalb Jahre alt. Doch endlich hat Familie Yildirim aus Berlin einen Platz gefunden, an den sie und später einmal ihr Sohn zurückkehren können – ein Anlaufpunkt und ein Zeichen für das Leben.
Auch die Lokale Agenda 21 Falkensee selbst pflanzt einen Baum, eine dunkelrote Blutbuche, die später einmal viel Schatten spenden wird, in dem Falkenseer sich besinnen oder Kinder spielen können. Mit dieser Buche erinnert der Verein an seinen ehemaligen 1. Vorsitzenden Dieter Baum, der sich stark für Falkensees Umwelt und Bürger eingesetzt hatte und der, viel zu früh, im Alter von 51 Jahren verstarb.
Ein dritter Baum, ein Feldahorn, der Baum des Jahres 2015, wurde von der Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Falkensee zur feierlichen Eröffnung gepflanzt. Zu Gitarrenmusik und Sologesang von Ellen Kastner buddeln die Kinder mit Elan den Baum ein, die Erwachsenen plaudern bei Kaffee und Kuchen unterm Sonnenschirm. Zufrieden lächelnd lässt die Vorsitzende der Umweltgruppe, Sybille Hampe, den Blick über dieses Stillleben schweifen: „Genauso hatten wir uns das vorgestellt: Ein Gedenkgarten, der mit Leben gefüllt wird.“
(von Mechthild Baumann)