“Sollte Gebärdensprache nicht ein Schulfach sein?”, fragt Kathleen Kunath, von der Initiative Willkommen in Falkensee. Der Verein Begegnung in Falkensee ermöglichte zusammen mit der Stadt Falkensee bereits einen Gebärdensprachkurs. 10 Menschen lernen seit 2 Jahren Gebärdensprache.

„Ein Kurs ist natürlich nicht genug. Taube Menschen sind ausgeschlossen von der Gesellschaft bei der Fachberatung, beim politischen Diskurs oder einfach bei gesellschaftlichen Treffen. Das könnte man doch ändern. Unlängst gab es einen Vorschlag des Bundesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, die Gebärdensprache als Fremdsprache in den Schulen zu etablieren. Wir sind gut aufgestellt in Falkensee. Können auf hörende und taube professionelle Gebärdendozenten zurückgreifen. Das würde nicht nur mehr Inklusion in Schulen bedeuten, sondern könnte gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit Behinderung sein, die als Barrieren im Alltag vorherrschen. In der Bahnhofstraße gibt es ein Geschäft, in dem eine Verkäuferin gebärden kann. Wäre es nicht schön, wenn das selbstverständlich wäre, und wir alle gebärden könnten?”

Der nächste Termin, der hörende und taube Menschen zusammenbringen soll, ist ein Vortrag im Falkenseer Musiksaal mit dem Thema „Das inklusive Leben mit tauben Menschen“. Dies ist ein Thema, welches an der Humboldt-Universität zu Berlin erforscht wird, auf der Grundlage von den „Diskursen im Dialog: Zur Standortbestimmung von Deaf Studies und Disability Studies in Deutschland heute“. Der taube Dozent der Humboldt Universität Thomas Geisler wird über die wissenschaftlichen Ergebnisse zu diesem Thema berichten. Gebärdensprachdolmetscher*innen werden vor Ort sein.

Kathleen Kunath (01763847996) und Carola Szymanowicz stehen für Fragen zur Verfügung