ÖKOSYSTEM
Naturgärten / Schottergärten
Einen pflegeleichten Garten zu haben ist ein häufiges Argument, was dafür herhalten muss, wenn der Boden auf den Grundstücken mit Schotter bedeckt wird. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass dies in der Form nicht erlaubt ist. Die Brandenburger Bauordnung besagt ganz klar, dass nicht überbaute Flächen zu begrünen sind.
Pflegeleicht können auch naturnahe Gärten sein. Heimische Pflanzen haben die besten Überlebenschancen, da diese dem hiesigen brandenburger Boden und Klima angepasst sind. Und ausserdem: es sieht wunderschön aus.
Bäume in Hausnähe spenden Schatten und können so dazu beitragen, dass im Sommer die Häuser kühler bleiben. Im Winter haben Laubbäume keine Blätter und die Sonne kann fast) ungehindert durchscheinen.
Auch mal „wilde“ Ecken stehen lassen und nur selten mähen, hier können wilde Kräuter wachsen und sich Insekten und kleinere Tiere wie z.B. Igel verstecken
Vorteile eines naturnahen Gartens:
- Boden mulchen oder mit Bodendeckern bepflanzen, so trocknet der Boden nicht aus.
- Kleine Teiche oder Bottiche mit Wasser im Garten bieten Tieren in warmen Jahreszeiten eine Trinkmöglichkeit.
- Banjes-Hecken bieten Tieren und Insekten Schutz und sehen auch noch nett aus
Rechtliches
Schottergärten sind nach der brandenburgischen Bauordnung nicht zulässig. Gartenflächen sind zu begrünen.
§ 8 der → Brandenburgische Bauordnung (BbgBO) regelt ganz eindeutig:
Nicht überbaute Flächen der bebauten Grundstücke, Kinderspielplätze
(1) Die nicht mit Gebäuden oder vergleichbaren baulichen Anlagen überbauten Flächen der bebauten Grundstücke sind
- wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und
- zu begrünen oder zu bepflanzen,
soweit dem nicht die Erfordernisse einer anderen zulässigen Verwendung der Flächen entgegenstehen. Satz 1 findet keine Anwendung, soweit Bebauungspläne oder andere Satzungen Festsetzungen zu den nicht überbauten Flächen treffen. (…)
Nachteile
Warum Schottergärten Nachteile haben.
- Sie können kein Wasser aufnehmen
Das ist in Zeiten großer Trockenheit und wenig Regen für die wenigen Pflanzungen problematisch, weil diese dann noch mehr unter dem Wassermangel leiden. - Sie sind staubintensiv
Das ist für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen noch zusätzlich belastend. - Sie bieten keine Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Und damit natürlich auch keinen Lebensraum für den Menschen, denn wer hält sich schon in einem Schottergarten zur Erholung auf? Für die schon abnehmende Insekten- und Vogelpopulationen bietet ein Schottergarten keinen Unterschlupf und keine Nahrung.
- Sie heizen sich im Sommer stark auf
Und erwärmen die ohnehin warme Umgebung noch mehr. Ausserdem bieten sie keine Schatten, auch dem Menschen nicht. - Sie zerstören die Bodenvielfalt
Im Boden leben normalerweise viele Mikroorganismen, Pilze, Kleinstlebewesen, die den Boden erst zu einem Lebensraum machen. Der Schotter beeinträchtigt diesen Lebensraum. - Einsatz von schädlichen Mitteln, um die Optik zu erhalten
Entstehende Patina (Algen, Moose) werden häufig mit schädlichen oder teils sogar mit verbotenen Mitteln behandelt, die die Umwelt zusätzlich schädigen. - Wüstenklima schwächt die wenigen Pflanzen
Einzeln gesetzte Pflanzen in den Schottergärten benötigen besondere Pflege, da sie durch das „Wüstenklima“ geschwächt werden und so anfälliger für Schädlinge sind.atz 1 findet keine Anwendung, soweit Bebauungspläne oder andere Satzungen Festsetzungen zu den nicht überbauten Flächen treffen.